Samstag, 31. Juli 2010

Erdbeerekuchen mit Götterspeise - Rezept aus Polen



Ja, der Hauch des Herbstes ist bereits spürbar. Aber.. die Erdbeeren sind noch da! 
Und hier das wunderbare Rezept meiner Mutter:


Mürbeteig zubereiten:
2 große Tassen bzw. Gläser (259 ml) Mehl und
1 Teelöffel Backpulver zusammen auf einer Arbeitsplatte vermischen.

2 bis 3 Eigelbe mit 2 Eßlöffeln Zucker gut verrühren (z.B. manuell in
einer Tasse). Die Eiweiße werden leider nicht gebraucht.

Etwas mehr als eine Hälfte des Päckchens Butter (also ca. 140 - 150
Gramm) mit dem Mehl zusammen mit Hilfe eines großen Messers hacken bis alles zu kleinen Flöckchen verarbeitet ist. Kleine Grube machen und die verrührten Eigelbe hineingießen. Dazu noch 3 bis 4 Teelöffel 
Schmand oder Creme Frech zuzufügen. Alles mit dem Messer zuerst
weiter verhacken, danach mit den Händen einen glatten Teig kneten, der sich gut ausrollen läßt.

In einer gefetteten Tortenform den Teig herauslegen bzw. ausrollen,
einen hohen Rand formen. Im mittel heißen Backofen etwa
30 Minuten backen bis es goldene Farbe bekommt. Nach dem Backen nicht aus der Form herausnehmen sondern nur kühl werden lassen.

Den Belag zubereiten:
Etwa 500 Gramm Erdbeeren (man kann auch bis zu 1000 Gramm erhöhen, dann
sollte man aber 2 Päckchen von der Götterspeise verwenden) wachen,
abtrocknen, auf den abgekühlten Kuchen legen.
Die dickflüssig werdende Götterspeise auf die Erdbeeren mit einem Löffel
gleichmäßig verteilen. Die Konsistenz sollte die von einer sauren Sahne
sein, auf keinem Fall noch flüssig.

Die Götterspeise von RUF (oder von Dr.Oetker) in roten
Farbe - am besten Himbeergeschmack (bzw. Kirsch) nach dem Packungsrezept zubereiten, allerdings anstelle von 500 ml Wasser nur etwa 1 und 1/2 Glas, d.h. 375 ml (pro Päckchen) nehmen. Den fertigen Kuchen im Kühlschrank etwa 1 - 2 Stunden abstellen.

Geheimtipp!
Da der Kuchen am besten bei der Zimmertemperatur schmeckt, empfiehlt es sich, ihn früh genug vor dem Verzehr herauszustellen!

Hier nochmals alle Zutaten:
  •  2 große Tassen bzw. Gläser (jeweils 250 ml) Mehl (für eine normale Tortenform)
  • 1 Teelöffel Backpulver
  • 140-150 Gramm Butter
  •  2 bis 3 Eigelbe
  • 2 Eßlöffel Zucker für den Teig
  • min. 500 Gramm frische Erdbeeren (man darf auch mehr davon, z.B. bis zu 1000 Gramm verwenden)
  • 1 Päckchen Götterspeise Himbeergeschmack (oder auch 2, wenn 1000 Gramm Erdbeeren verwendet wurden)
  • 375 ml Wasser für ein Päckchen Götterspeise
  • Zucker für die Götterspeise wie auf der Verpackung angegeben (oder etwas weniger - wenn die Erdbeeren sehr süß sind, bzw. etwas mehr, wenn sie noch sauer sein sollten - z. B. die ersten Früchte im Frühjahr, halt nach Geschmack).

Guten Appetit und viel Spaß beim Backen. Es ist wirklich super lecker!

Freitag, 23. Juli 2010

Ariadnefaden ohne Labyrinth

Warszawa, Złote Tarasy
Warschau, Goldene Terrassen
„Liebe ist gemeinsame Freude an wechselseitiger Unvollkommenheit.“
... so Hans Kudszus (* 7. Juli 1901 in Schleswig; † 13. April 1977 in Berlin), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker.
Von ihm auch das folgende Zitat:
"Es gibt ein Glück der Abstraktion, das nicht mehr eines Lebensglückes bedarf, weil das Denkenkönnen des Unglücks das subtilste Glück des Denkens ist."
 Lesenswert:
Harald Hartung: Ariadnefaden ohne Labyrinth, Rezension zu Das Denken bei sich, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27. Mai 2002
Hier einige Ausschnitte aus der Rezension: 
„Ariadnefaden ohne Labyrinth
Wiederzuentdecken: Der verschollene Aphoristiker Hans Kudszus



Manche Leser einer Berliner Tageszeitung schnitten sich in den sechziger und frühen siebziger Jahren Gedankensplitter und Aphorismen aus, die unter dem schlichten Titel "Anmerkungen" erschienen. Ihr Verfasser Hans Kudszus galt als Geheimtip. Er war nicht menschenscheu und hatte ein sokratisches Temperament, doch er schien es mit der alten Devise zu halten, wonach der gut lebt, der sich gut zu verbergen weiß.



(...) So ist Hans Kudszus, der 1977 mit 75 Jahren starb, ein Mann unius libri geblieben. Im Nachlaß aber fanden sich, neben zahllosen publizistischen Beiträgen zu philosophischen Themen, fast tausend weitere Aphorismen. Dreihundert davon bringt nun der Band "Das Denken bei sich". Dieter Hildebrandt rühmt im Vorwort mit Kudszus einen Denker, dem Denken nicht Zeitvertreib, sondern Lebenselixier war und das Schweigen einer der kostbarsten Schätze dieser Welt.



(...) Kudszus war zu demütig und zu klarsichtig, um sich mit seinen Vorgängern messen zu wollen. Er hatte Aphorismen, aber kein Werk. Das empfand er durchaus als Schmerz: "Im Labyrinth ohne Ariadnefaden sein ist nicht so schlimm wie einen Ariadnefaden ohne Labyrinth besitzen."



(...) Kudszus hat das Staunen über einen Menschen am schönsten formuliert: "Das Seltsame an einem Menschen ist, daß es ihn gibt."



HARALD HARTUNG
 
Hans Kudszus: "Das Denken bei sich". Aphorismen. Matto Verlag Albrecht Pfundt, Köln 2002. “

Donnerstag, 22. Juli 2010

Noch Mascha Kaléko - die Lyrikerin - poetka liryczna



 Kleines Liebeslied

Weil deine Augen so voll Trauer sind,
Und deine Stirn so schwer ist von Gedanken,
Laß mich dich trösten, so wie man ein Kind
In Schlaf einsingt, wenn letzte Sterne sanken.

Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind,
Dir ihren hellsten Sommertag zu schenken,
Den schönsten Traum auf dich herabzusenken,
Weil deine Nächte so voll Wolken sind.

Und wenn dein Mund ein neues Lied beginnt,
Dann will ichs Meer und Wind und Sonne danken,
Weil deine Augen so voll Trauer sind,
Und deine Stirn so schwer ist von Gedanken...


Kleine Auseinandersetzung

Du hast mir nur ein kleines Wort gesagt,
Und Worte kann man leider nicht radieren.
Nun geht das kleine Wort mit mir spazieren
Und nagt...

Uns reift so manches stumm in Herz und Hirn,
Den andern fremd, uns selbst nur nah im stillen.
Das schläft, solang die Lippen es verhüllen,
Entschlüpft nur unbewacht, um zu verwirrn.

Was war es doch? Ein Nichts. Ein dummes Wort...
So kurz und spitz. Leis fühlte ich das Stechen.
In solchen Fällen kann ich selten sprechen,
Drum ging ich fort.

Nun wird ein Abend wie der andre sein.
Sinnlos mein Schweigen, ziellos mein Beginnen.
Leer wird die Zeit mir durch die Finger rinnen.
Das macht: ich weiß mich ohne dich allein.

... Ich muß schon manchmal an das Ende denken
Und werde dabei langsam Pessimist.
So ein paar Silben können kränken.
- Ob dies das letzte Wort gewesen ist?


 Weitere Links zu Mascha Kaléko – dalsze linki odośnie Maschy Kaléko i jej poezji:

http://www.wir-edition.de/wirweb/seiten/wir-2%20pol-kaleko.htm (tutaj Wybór wierszy w tłumaczeniu Ireny Kuran-Boguckiej)


I oczywiście Wikipedia:

Dienstag, 20. Juli 2010

Mascha Kaléko - Das berühmte Gefühl



Als ich zum ersten Male starb,
- Ich weiß noch, wie es war.
Ich starb so ganz für mich und still,
Das war zu Hamburg, im April,
Und ich war achtzehn Jahr.


Und als ich starb zum zweiten Mal,
Das Sterben tat so weh.
Gar wenig hinterließ ich dir:
Mein klopfend Herz vor deiner Tür,
Die Fußspur rot im Schnee.


Doch als ich starb zum dritten Mal,
Da schmerzte es nicht sehr.
So altvertraut wie Bett und Brot
Und Kleid und Schuh war mir der Tod.
Nun sterbe ich nicht mehr.


Donnerstag, 1. Juli 2010

Passagen heute


WDR 3 Passagen

12.00-13.00 Uhr

Thomas Augustine Arne 
Ouvertüre Nr 5 D-dur 
Academy of Ancient Music 
Leitung: Christopher Hogwood 

Johann Nepomuk Hummel 

Air à la tirolienne avec variations 
Cecilia Bartoli, Sopran
Maria Goldschmidt, Flöte 
Robert Pickup, Klarinette 
Orchestra La Scintilla 
Leitung: Adam Fischer 

Justus Johann Friedrich Dotzauer 

Potpourri, op 21 für Violoncello und Gitarre 
René Forest, Violoncello
Juan Pastor, Gitarre

Text des Tages - "Lauter Lyrik":

Eberhard Kirchhoff 
Liebe hinterm Bahndamm 
gelesen von Simon Roden
Francis PoulencVif: Vite, avec joie
aus: Sonate für zwei Klarinetten
Ronald Van Spaendonck und
André Moisan, Klarinette
Michel CoretteFlötenkonzert Nr. 6 e-moll
Jean-Pierre Rampal, Flöte
Orchestre de Chambre Jean-Francois Paillard
Ltg: Jean-Francois Paillard
Luigi BoccheriniSerenade für 2 obligate Oboen, 2 Violinen,
2 Hörner und Bass
Scala Köln
Moriz Rosenthal
Papillons für Klavier
Stephen Hough, Klavier

13.00-14.00 Uhr

Joseph Haydn 
Sinfonie Nr 8 G-dur 
WDR Sinfonieorchester Köln 
Leitung: Hiroshi Wakasugi 
Fryderyk Chopin 
Polonaise A-dur, op 40,1 für Klavier 
Elisabeth Leonskaja, Klavier
Henri Duparc 
Sérénade op 2,1 
Chanson triste op 2,4 
Le galop op 2,5 
Drei Lieder für Tenor und Klavier
Paul Groves, Tenor 
Roger Vignoles, Klavier

Edouard Lalo 

Romance-Sérénade, für Violine und Orchester 
Thomas Christian, Violine
WDR Rundfunkorchester Köln 
Leitung: Stefan Blunier

14.00-15.00 Uhr

Robert Schumann 
Romanze A-dur, op 94,2 für Violine und Klavier 
Bearbeitung von Fritz Kreislers 
Itzhak Perlman, Violine 
Samuel Sanders, Klavier
Antonin Dvorák 
Suite A-dur, op. 98b (B190) für Orchester 
Russian Philharmonic Orchestra 
Leitung: Dmitrij Jablonskij 

Hörbuchrezension:

Cover; Erik Satie - Worte und Musik
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Erik Satie
Worte und Musik

Erik Satie, ein Pionier von beziehungslosen Harmonien surrealistischer Sprach- und Musikexperimente, hinterließ ein erstaunliches Gesamtwerk. Jedoch schuf er vor allem mit seiner Musique Pure einen wichtigen Eckstein innerhalb der musikgeschichtlichen Entwicklung. Durch Einfachheit, seine Abkehr von Dramatik durch das Weglassen des Unwesentlichen und die Aufgabe von Funktionsharmonik, gelang ihm eine reine, unverfälschte Musik. In den Trois Gymnopédies äußert sich diese Rückkehr zum Schlichten in einem antivirtuosen Satz, einem simplen, zwischen zwei Akkorden pendelndem Begleitmodell und modalen Zügen in Melodik und Harmonik. Er verzichtete auf Leittonspannungen und schaffte somit Vorraussetzungen für den reinen Ton - die sich selbst gestellte große Herausforderung seines Lebens.

Von Christian Kosfeld
Erik Satie
Worte und Musik
Gelesen von Dietmar Mues
hoerbuchedition words&music
73 Minuten Laufzeit
ISBN 978-3-9813027-1-4
Sie können die WDR 3 Buchrezension hier auch als Podcast
abonnieren oder zeitversetzt zum Nachhören herunterladen.
Erik Satie; gemeinfrei
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Erik Satie
Petit prelúde de la Mort de Monsieur Mouche 
Steffen Schleidermacher Klavier 

Erik Saties voller Name lautet: 
Alfred Éric Leslie Satie
geboren am 17. Mai 1866 in Honfleur (Calvados)
gestorben am 1. Juli 1925 in Paris
Satie entwickelte sich vom
Café und Cabaret-Pianisten zu einem 
von der Pariser Moderne angesehenen Komponisten
neuer französischer Klaviermusik.
Heute vor 85 Jahren, ist er in Paris gestorben.
Simon Le Duc
Sinfonie (Nr. 3)  Es-Dur
La Stagione Frankfurt
Leitung: Michael Schneider
Mikhail Glinka
arr. Mily Balakirev
Die Lerche
Evgeny Kissin, Klavier
Redaktion: Michael Trapp