Ein Friseur/eine Friseurin (auch Frisör/Frisörin oder Friseuse/Frisöse, in der Schweiz inkl. Deutschschweiz Coiffeur) ist eine Fachfrau oder ein Fachmann für die Pflege des Kopfhaares und der Gestaltung der Frisur. Der Beruf entwickelte sich in Deutschland aus den mittelalterlichen Berufen des Baders und des Barbiers.
Das Wort leitet sich aus dem Französischen ab, wo das Verb friser soviel wie „kräuseln“ bedeutet. Der Begriff Friseur war im Französischen nie sehr gebräuchlich und ist mittlerweile völlig ausgestorben; es heißt dort coiffeur (vom französischen Wort coiffer die Haare ordnen; "frisieren“). Coiffeur (bzw. im Femininum Coiffeuse) ist denn auch der übliche Ausdruck in der Schweiz. Diese Wortformen stammen vom Altfranzösischen Wort coife ab, das die Auskleidung eines Helms von Schwertkämpfern bezeichnete. Das englische Substantiv coif für „Kapuze; Haarschnitt“ bezieht sich ebenfalls auf den altfranzösischen Wortstamm.
Die ältere deutsche Bezeichnung war Haar(e)schneider oder – für den männlichen Klienten – Barbier. Männer konnten und können sich beim Barbier (von frz. barbe „Bart“) neben der Rasur auch einen Haarschnitt geben lassen (das Wort wird heute wieder gebraucht). Die frühere Tätigkeit der Barbiere, die auch Zähne zogen, zur Ader ließen, Wunden behandelten, Klistiere verabreichten und ähnliche Behandlungen vornahmen, ist heute dem Stand der Mediziner zugeordnet.
Das russische парикмахер (parikmacher) bzw. ukrainische перукар (perukar) für einen Friseur sind Lehnwörter vom deutschen Begriff Perückemacher.
Nach der Hauptrolle in Mozarts Oper Figaros Hochzeit wird die Bezeichnung „Figaro“ gelegentlich als Synonym für einen Friseur verwendet.
Friseure arbeiten in Friseursalons oder besuchen die Kunden zu Hause. Sie beraten ihre Kunden, geben ihnen Empfehlungen zur Haargestaltung, waschen, färben bzw. tönen, föhnen und schneiden die Haare, drehen und glätten Locken. Meist vertreiben sie auch Haarpflegeprodukte. Zu ihren Tätigkeiten gehören:
• Waschen
• Schneiden
• Föhnen
• Strähnen (American Colors, Folien-, Hauben-, Kamm- und Handschuhsträhnen, Painting)
• Volumenwellen (u.a. Headlines - Auswaschbar)
• Einlegen (Wasserwellwickler)
• Dauerwellen (neu: Umformen)
• Tönen
• Färben
• Haarverlängerung, Haarverdichtung
• Haarkur
• Rasur
• Maniküre (Fingernagelpflege)
• Typberatung
• Farbberatung
• Wasserwelle
• Hochsteckfrisuren
• Augenbrauen zupfen
• Make-up
• Nageldesign
• Pflegende Kosmetik der Haut (Maske, Creme, Peeling,...)
• Wimpern und Augenbrauen färben
• Galafrisuren
Für den Friseurberuf ist eine gute physische Kondition notwendig, da man meistens stehend arbeitet. Die Schullaufbahn sollte abgeschlossen sein (mindestens Hauptschulabschluss), ein Realschulabschluss wird empfohlen. Man sollte keine Allergien gegen Haare und die verschiedenen Chemikalien, mit denen ein Friseur arbeitet, haben. Des Weiteren ist ein gewisses Talent, Geschicklichkeit, Kreativität und ein ästhetisches Grundempfinden erforderlich. Schließlich sollte der Friseur sowohl fachliche als auch persönliche Voraussetzungen erfüllen, seine Kunden typentsprechend beraten können und auch zur zwanglosen Konversation fähig sein. Außerdem sollte man auch noch gut mit Menschen umgehen und im Team arbeiten können.
Obwohl die Tätigkeit des Friseurs eine anspruchsvolle handwerkliche Arbeit ist, verdienen Friseure in Deutschland verhältnismäßig wenig Geld. So beträgt der Tariflohn in Sachsen nur etwa vier bis sechs Euro pro Stunde (etwa 600 bis 900 Euro Monatslohn) [siehe http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,469552,00.html Spiegel-Online: „3,82 Euro für die Friseurin - so niedrig sind deutsche Stundenlöhne“]. In anderen Bundesländern liegt er allerdings teilweise auch deutlich höher, in Hessen oder NRW etwa bei 8 bis 13 Euro (1.300 bis 2.163 Euro Monatslohn), je nach Qualifikation [siehe http://www.hairweb.de/friseur-lohn-gehalt.htm HairWeb.de: Wie viel verdienen Friseure?]
Bekannte Friseure
Der Franzose Marcel Grateau entwickelte 1872 die Ondulation (deutsch: Welligkeit, Woge), die bis in die 1960er Jahre angewandt wurde. Der Friseur Karl Nessler erfand 1906 die Dauerwelle. Vidal Sassoon revolutionierte in den 1960er Jahren die Schneidetechniken. Der Hoffriseur Kaiser Wilhelms II., François Haby, propagierte eine in ganz Deutschland erfolgreiche Schnurrbartmode.
Noch mehr zum Thema unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Friseur
Vielseitigkeit ist im Salon immer gefordert: „Alles – nur nicht alltäglich“ könnte das Motto des Modeberufs Friseur/in lauten. Denn Friseure sind Typ- und Trendberater, Kreative, Handwerker und Unternehmer in einer Person. Zudem müssen sie für die Wünsche ihrer Kunden immer ein offenes Ohr haben. Neben Ausstrahlung und kommunikativer Fähigkeiten brauchen gute Friseure daher vor allem eine solide Ausbildung und jahrelange Erfahrung. Denn schließlich wollen Menschen durch ihr Äußeres immer auch ihre Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Und genau die gilt es zu erkennen und kreativ in Szene zu setzen.
Modernes Berufsbild:
• Kreativität, Gestaltung, Design
• kompetente und serviceorientierte Kundenberatung und -betreuung
• Kommunikation und soziale Kompetenz
• professionelle Produktpräsentation
• Planung von Arbeitsabläufen
• betriebswirtschaftliche Organisation
• kontinuierliche Weiterbildung
Weiter unter: http://friseurhandwerk.de/beruf-bildung_berufsbild_alles-nur-nicht-alltaeglich,1_2_3.html
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