Mittwoch, 6. April 2011

Märzsonne


von Hermann Hesse
Trunken von früher Glut
Taumelt ein gelber Falter.
Sitzend am Fenster ruht
Schläfrig gebückt ein Alter.
Singend durchs Frühlingslaub
Ist er einst ausgezogen.
So vieler Straßen Staub
Hat sein Haar überflogen.
Zwar der blühende Baum
Und die Falter die gelben
Scheinen gealtert kaum,                                          
Scheinen heut noch dieselben.
Doch es sind Farbe und Duft
Dünner geworden und leerer,
Kühler das Licht und die Luft
Strenger zu atmen und schwerer.
Frühling summt bienenleis
Seine Gesänge, die holden.
Himmel schwingt blau und weiß,
Falter entflattert golden.

Montag, 4. April 2011

Mignonne, allons voir si la rose


Pierre de Ronsard (1524-1585)

A Cassandre

Mignonne, allons voir si la rose
Qui ce matin avoit desclose
Sa robe de pourpre au Soleil,
A point perdu ceste vesprée
Les plis de sa robe pourprée,
Et son teint au vostre pareil.

Las ! voyez comme en peu d'espace,
Mignonne, elle a dessus la place
Las ! las ses beautez laissé cheoir !
Ô vrayment marastre Nature,
Puis qu'une telle fleur ne dure
Que du matin jusques au soir !

Donc, si vous me croyez, mignonne,
Tandis que vostre âge fleuronne
En sa plus verte nouveauté,
Cueillez, cueillez vostre jeunesse :
Comme à ceste fleur la vieillesse
Fera ternir vostre beauté.

Sonntag, 3. April 2011

Warum Golf?

Die Frage wird in dem folgenden Beitrag beantwortet:


http://www.cole.de/joomla/Blogs/Golf/Warum-Golf.html


Hier kurze Ausschnitte:


"Golfen, das weiß jeder Golfspieler, ist keine Frage von Leben und Tod – es ist viel, viel wichtiger als das. Ein Golfer weiß natürlich genau, warum er sich das alles antut. Weil er süchtig ist.

Golf ist außerdem ansteckend. Jeder Golfer wird stets bemüht sein, den Nichtgolfer davon zu überzeugen, dass schleunigst sie mit Golfspielen anfangen müssen. Nur dann kann er überhaupt mitreden – und Golfer reden über nichts anderes. Golfer hören auch zu. Ein Golfer kann einem anderen Golfern stundenlang aufmerksam lauschen, während er Schlag für Schlag eine komplette Golfrunde verbal nachspielt. Mehr noch: Er fühlt dabei intensiv mit, wenn der andere von seinen verpassten Chip aus dem verdammten Grünbunker am 16er berichtet oder mit leuchtenden Augen erzählt, wie er den Ball mit dem Pitching Wedge aus 50 Metern aufs Inselgrün und direkt neben die Fahne gelegt hat. (....)



Golf ist eine wunderbare Art, den Sammlertrieb im Menschen zu befriedigen. Das liegt daran, dass niemals der Spieler selbst schuld ist, wenn er schlecht spielt, sondern immer nur das Material. Also kauft der passionierte Golfer dauern irgendwelche neuen Schläger, vor allem Putter – jener Schläger nämlich, mit dem der Ball auf dem Grün, dem kurzgeschorenen Areal rund um das Ziel, die letzten Meter (oder Zentimeter) ins Loch gespitzelt werden soll. Da gerade hier die Spannung am allerhöchsten ist, wird auch am kräftigsten investiert, obwohl die meisten Golflehrer sagen, wer richtig putten könne, könne das auch mit einer alten Zaunlatte. Nur glaubt das keiner, weshalb findige Anbieter viel Geld verdienen, indem sie immer neue bizarr geformte Putter-Kreationen erfinden, die immer so lange das Nonplusutra sind, bis wieder etwas Neues auf den Markt kommt.

Es gibt also viele Gründe, weshalb Sie sofort dieses Heft weglegen und sich gleich zur ersten Golfstunde anmelden sollten. Wichtig ist nur, dass Sie ihren ganz persönlicher Grund gefunden haben, denn Sie werden sich gegenüber Ehepartner, Freundeskreis und Kollegen rechtfertigen müssen. Sie werden damit vielleicht nicht einzigartig sein – aber wenigstens in guter Gesellschaft...
Nichtgolfer verstehen nicht, wieso ansonsten vernünftige und zivilisierte Menschen Wind und Wetter trotzen, um einen winzigen weißen Ball mit Hilfe eines dünnen Schlägers über Hunderte von Metern Rasen in ein winziges Loch mit einem Durchmesser von exakt 10,98 Zentimetern zu bugsieren, vorbei an Bäumen, Teichen und Sandhindernissen, und dabei auch noch unglücklich sind, weil sie viel zu viele Schläge gebraucht haben."