Sonntag, 28. Februar 2010

Gehaltssteigerung oder Entlassung


Sehr windiger Sonntag

Kaum Gehaltssteigerungen, mehr Entlassungen

"27. Februar 2010 Die Wirtschaftskrise hat dazu geführt, dass die Gehälter in Europa nur moderat und geringer als im Vorjahr steigen. Außerdem plant rund ein Drittel der europäischen Unternehmen Entlassungen, allerdings nicht mehr auf breiter Basis, sondern in Form gezielter Personalreduktionen. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Towers Watson, für die im Januar 131 Personalleiter aus mittleren und großen Unternehmen in Europa und 459 Personalleiter aus der ganzen Welt befragt wurden.

Trotz des einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwungs zeigen sich der Studie zufolge in Europa die Nachwehen der Krise stärker als in den Vereinigten Staaten. Besonders im Vergleich zum Vorjahr wird die Zurückhaltung deutlich: Lediglich 16 Prozent der europäischen Befragten rechnen mit signifikant mehr Neueinstellungen als noch im Jahr 2009, 45 Prozent gehen sogar von weniger Neueinstellungen aus. Diese Zurückhaltung ist bei den europäischen Unternehmen im Vergleich zum weltweiten Befragungsdurchschnitt besonders stark ausgeprägt. Zudem werden die geplanten Neueinstellungen von Entlassungen begleitet. Fast die Hälfte der europäischen Unternehmen kalkulieren mit einer Reduzierung der Belegschaft. 5 Prozent der Befragten gehen von großflächigen Entlassungswellen aus, während 44 Prozent selektive Kündigungen für wahrscheinlicher erachten...."

Mehr unter:

Vergütung

Kaum Gehaltssteigerungen, mehr Entlassungen


Zum Thema

Samstag, 27. Februar 2010

Beruf des Verkäufers


Alle wollen ins Marketing, kaum einer in den Vertrieb. Verkaufen hat in Deutschland ein schlechtes Image. Zu Unrecht, sagen Personalfachleute.

Von Julia Löhr


Willi ist der Beste. Ein ganzer Film über das Leben eines Vertreters. Unzählige Zuschauer haben Tränen darüber gelacht, wie Heinz Erhardt in "Unser Willi ist der Beste" einen pensionierten Finanzbeamten mimt, der sich als Vertreter ...


Auch jenseits der Karrierechancen gibt es durchaus einige Argumente, mit denen sich Nachwuchs für den Beruf des Verkäufers begeistern lassen könnte. Das wären zum einen die Verdienstchancen. Wer im Vertrieb arbeitet, wird variabel bezahlt. Wer viel verkauft, kann sein Gehalt überdurchschnittlich steigern. Die Vergütungsberatung Personalmarkt hat ausgerechnet, dass ein Vertriebsleiter mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung im Schnitt auf ein Jahresgehalt von 115 600 Euro kommt. Ein Marketingleiter mit der gleichen Berufserfahrung kommt dagegen nur auf durchschnittlich 93 300 Euro. Außerdem erhalten gute Vertriebler oft schnell Mitarbeiterverantwortung. Und ein Dienstwagen ist nahezu selbstverständlich, wie mancher Marketingbeauftragte neidvoll feststellt.( ...)

Wie aber lässt sich erreichen, dass es überhaupt Absolventen versuchen? "Letztlich kann man das schlechte Image des Vertriebs nur durch eine Initiative der großen Konsumgüterhersteller und der Hochschulen verändern", meint Personalberater Kleinen. Nur gemeinsam ließe sich zeigen, dass Verkaufen im 21. Jahrhundert wenig mit Willi Winzigs Dampfplauderei zu tun hat. Dass sich schnell etwas ändern wird, glaubt er aber nicht. "Wir führen diese Diskussion schon seit zwanzig Jahren. Nur der Druck wird immer größer."

Text: F.A.Z., 27.02.2010, Nr. 49 / Seite C1

auch online unter:

Gestatten: Verkäufer

Freitag, 26. Februar 2010

Zwölf ethische Grundsätze der Bahai


Rechts - kein Bahai-Tempel

(habe heute erfahren, dass es sie gibt)


nach Wikipedia:

Im Jahr 1912 stellte Abdu’l Baha in seinen Ansprachen in Paris zwölf ethische Grundsätze (..) Sie sind keine im Wortlaut festgeschriebenen Gebote und wurden von Abdu’l Baha zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich formuliert. Folgende sinngemäße Aufzählung gibt die am häufigsten zitierte Einteilung mit einigen kurzen Erläuterungen wieder:

1. Die ganze Menschheit ist als Einheit zu betrachten. Einheit und Vielfalt stellt für die Bahai dabei keinen Widerspruch dar. Kulturelle Vielfalt wird begrüßt und gefördert, die Menschheit zugleich als Einheit betrachtet, da alle Menschen (und Religionen) durch das Wirken derselben Gottheit erschaffen wurden. Baha’u’llah formulierte: „Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger.“

2. Alle Menschen müssen die Wahrheit selbständig erforschen. Der Glaube eines Menschen hängt nur von ihm selbst ab. Es gibt daher keinen Klerus, der den Glauben vermittelt. Die Heiligen Schriften sollen von allen Gläubigen selbst gelesen und interpretiert werden. Das Menschenbild erzieht zu Mündigkeit und Selbstbestimmtheit. In den Gemeinden in Südamerika, Afrika und Indien wurden zahlreiche Alphabetisierungsprogramme insbesondere für junge Frauen gestartet.

3. Alle Religionen haben eine gemeinsame Grundlage. Die Bahai lehren, dass sich derselbe Gott in allen Religionen offenbart. Jede Religion habe zeitbezogene und ewige Aspekte. Während sich soziale Gebote unterschieden, weil sie Zeit und Kulturkreis angepasst seien, sei der mystische Kern der Religionen immer derselbe, obwohl er in unterschiedliche Worte gefasst werde.

4. Die Religion muss die Ursache der Einigkeit und Eintracht unter den Menschen sein. Religion, die zu Zwietracht oder gar Gewalt führe, gilt als Missbrauch der Religion. Wenn Religion zu Zwist und Uneinigkeit führe, so Abdu’l Baha, sei es besser, auf sie zu verzichten.

5. Die Religion muss mit Wissenschaft und Vernunft übereinstimmen. Nach dem Glauben der Bahai erklärt die Religion Zusammenhänge, die jenseits des wissenschaftlich Erfahrbaren liegen. Wissenschaften und Religionen sollten sich daher ergänzen und nicht widersprechen. Religion ohne Wissenschaft führe zu Aberglaube. Wissenschaft ohne Religion zu Materialismus. Beides wird abgelehnt.

6. Mann und Frau haben gleiche Rechte. Die Bahai sehen die Menschheit mit der Offenbarung Baha’u’llahs in ein neues Zeitalter eintreten, in welchem „Gewalt ihr Gewicht verliert“ und „die männlichen und weiblichen Elemente der Kultur besser ausgeglichen sein werden“. Das „neue Zeitalter“ werde weniger männlich und mehr von „weiblichen Leitbildern“ – wie zum Beispiel Intuition und Fürsorge – durchdrungen sein. Innerhalb der Gemeindeordnung hatten Frauen von Anfang an aktives und passives Wahlrecht. Heute bestehen die Institutionen in Deutschland etwa zur Hälfte aus Frauen. Das Berateramt wird in Deutschland von zwei Frauen geleitet.

7. Vorurteile jeglicher Art müssen abgelegt werden. Damit sind sowohl rassistische wie religiöse Vorurteile gemeint. So gibt es bei den Bahai zum Beispiel keinen Erlösungsglauben, der die Menschen in „Gläubige“ und „Ungläubige“ einteilt.

8. Der Weltfrieden muss verwirklicht werden. Weltfriede ist für die Bahai keine rein eschatologische Erwartung, sondern bedarf des menschlichen Bemühens. Weltfriede impliziert Religionsfriede und die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen, gleich welcher Rasse oder Klasse. Abrüstung und die Etablierung eines Völkerbundes sind die ersten Schritte auf diesem Weg.

9. Beide Geschlechter müssen die beste geistige und sittliche Bildung und Erziehung erfahren. Damit ist nicht nur die Erziehung in der Familie gemeint, sondern die allgemeine Schulpflicht. Reichen die Mittel nicht für alle Kinder aus, werden Mädchen als „erste Erzieher der nächsten Generation“ bevorzugt.

10. Die soziale Frage muss gelöst werden. Abdu’l Baha bezog sich mit dieser Aussage 1912 auf die sozialpolitischen Probleme des Industriezeitalters und die damit verbundenen gesellschaftlichen Spannungen. Die Bahai engagieren sich in wirtschaftlicher wie gesellschaftlicher Hinsicht für Ausgleich und Gerechtigkeit im Globalisierungsprozess. Organisationen wie das European Bahá'í Business Forum befassen sich damit inhaltlich.

11. Es muss eine Welthilfssprache und eine Einheitsschrift eingeführt werden. Schon Baha’u’llah betonte die Notwendigkeit einer Sprache, die die Völker der Erde gemeinsam wählen sollten, um sich damit weltweit verständigen zu können. Diese soll neben der Muttersprache erlernt werden. Faktisch ist dies innerhalb der Bahai-Gemeinde inzwischen Englisch, was nicht nur im Bahai-Weltzentrum genutzt wird, sondern auch als Konferenzsprache bei internationalen Tagungen.

12. Es muss ein Weltschiedsgerichtshof eingesetzt werden. Trotz der zahlreichen Friedensprophezeiungen Baha’u’llahs gehen die Bahai nicht davon aus, dass sich alle lokalen und globalen Konflikte künftig von allein lösen werden. Zur Klärung solcher Konflikte bedarf es nach Auffassung der Bahai nicht nur eines internationalen Gerichtshofes, sondern darüber hinaus einer international akzeptierten Polizei, die bei Bedarf berechtigt ist, in gewaltsame Konflikte friedensbewahrend einzuschreiten. In den Heiligen Schriften Baha’u’llahs heißt es: „Die Zeit muss kommen, da die gebieterische Notwendigkeit für die Abhaltung einer ausgedehnten, allumfassenden Versammlung der Menschen weltweit erkannt wird. Die Herrscher und Könige der Erde müssen ihr unbedingt beiwohnen, an ihren Beratungen teilnehmen und solche Mittel und Wege erörtern, die den Grund zum Größten Weltfrieden unter den Menschen legen.


Tja ... ganz schönes und ambitioniertes Programm... Was sagen die anderen Religionen dazu? Was sagen die Politiker dazu?

Donnerstag, 25. Februar 2010

Nach schwerem Winter


von Albrecht Goes


Ob dir gleich in winterwährend

Dunkler Welt den Sinn versehrt

Schwermut, die der süßen Hoffnung

Flügelschlag und Flug verwehrt,


Ob der Hall vom Schrei der Krähen

Dir im Ohr noch, lang und bang,

Und aus Nächten, vieldurchwachten,

Klagender, des Windes Klang –


Ach das Herz, es mild zu trösten,

Ist das Kleine groß genug:

Eine gelbe Krokusblüte,

einer Wolke Frühlingszug.


Dienstag, 23. Februar 2010

Pellizzano in Trentino

Wahrscheilich auch so schön wie der Morozovka-Park


Das Trentino
, früher Welschtirol bildet zusammen mit Südtirol die Region Trentino-Südtirol. Hauptstadt ist Trient.

Das Trentino ist zudem Teilglied der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, die im Wesentlichen dem Gebiet des Kronlandes Tirol der früheren Österreichisch-Ungarischen Monarchie entspricht.

Der Name Trentino bezeichnet das Land um Trient. Die geschlossen ladinisch und italienisch besiedelten Gebiete Tirols, also im wesentlichen das Trentino, wurden im 19. Jahrhundert als Welschtirol (auch Welsch-Tirol oder Welschsüdtirol) bezeichnet. Die Bezeichnung Tirol (italienisch Trentino tirolese) lebt heute in der Bezeichnung des Trentiner (Welschtiroler) Schützenbundes und im Namen des PATT (Partito Autonomista Trentino Tirolese), weiter. Der PATT ist eine auf Autonomie bedachte Regionalpartei, die im Landtag mit drei Abgeordneten vertreten ist und zwei Landesräte stellt.

Amtlich trägt das Gebiet heute den Namen Autonome Provinz Trient, umgangssprachlich ist jedoch fast immer nur von Trentino die Rede.

Das Trentino ist 6.206 km² groß und hat rund 521.779 Einwohner (Stand: 31. Mai 2009).

Die Provinz grenzt nördlich an Südtirol, im Osten und Süden an Venetien, im Westen an die Lombardei.

Das Land ist sehr gebirgig und wird von der Etsch durchflossen. Es bildet einen Teil der Brennerlinie und reicht von der Salurner Klause im Norden bis ca. 15 km vor die Veroneser Klause bzw. bis zum Gardasee im Süden.

Es gliedert sich in sechs große Talschaften: In der Mitte von Nord nach Süd das Etschtal (südlich von Trient Lagertal (Vallagarina)), im Westen die Judikarien (Val Giudicarie) und das Sulzbergtal (Val di Sole), im Osten das Fleimstal (Val di Fiemme) – mit dem Fassatal und dem Suganertal (Valsugana) und schließlich im Südwesten zwischen Lagertal und Judikarien das untere Sarcatal mit dem Gardasee.

Das Lagertal und das untere Sarcatal sind die tiefstgelegenen Täler der Alpen.

Der höchste Berg des Trentino ist der Monte Cevedale (3.769 m s.l.m.) in der Ortlergruppe, weitere bedeutende Gipfel sind Palòn de la Mare (3.704 m s.l.m.), Punta San Matteo (3.684 m s.l.m.), Presanella (3.556 m s.l.m.), Monte Care Alto (3.462 m s.l.m.), Marmolata (3.342 m s.l.m.), Cima Tosa (3.173 m s.l.m.), Cimone della Pala (3.185 m s.l.m.), Cima Brenta (3.150 m s.l.m.) und die Spitze Monte Baldo Altissimo (2.079 m s.l.m.).

Zur Autonomen Provinz Trient gehört auch der nördliche Teil des Gardasees, an dem die bekannten Ortschaften Riva del Garda (ehemals Reif am Gartsee) und Torbole liegen.

Das Trentino wurde 1027 von Kaiser Konrad II. dem Herzogtum Bayern unterstellt und somit Teil des deutschen Teils des in Heiliges Römisches Reich umbenannten ehemaligen Ostfrankenreiches. Neben Chiavenna und kurzzeitig Aquileja war es der einzige Teil Italiens, der im Laufe des Mittelalters formell in das Deutsche Reich eingegliedert wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam dem Trentino, insbesondere der Stadt Trient, eine wichtige Rolle innerhalb der neugegründeten Region Trentino-Tiroler Etschland zu. Italiens Ministerpräsident Alcide De Gasperi, selbst ein Trentiner aus Pieve Tesino, sorgte dafür, dass seinen Landsleuten eine weitgehende Autonomie zuerkannt wurde, wie sie ursprünglich nur für Südtirol vorgesehen war.

Die Regionalregierung in Trient, wo die Italiener in der Mehrheit waren, war auch weitestgehend für die Belange der Südtiroler zuständig, was bei diesen für Unmut sorgte, weil damit die im Gruber-De-Gasperi-Abkommen versprochene Selbstverwaltung Südtirols umgangen wurde.

Nach dem Autonomiestatut von 1972 hat das Trentino seine Autonomie beibehalten und zum Teil sogar ausbauen können: Allerdings ist es von Südtirol fast vollständig abgekoppelt worden, und die Region hat nur mehr eine koordinierende Funktion zwischen den Provinzen.


Prowincja Trydent (wł. Provincia autonoma di Trento) jest jedną ze 110 prowincji we Włoszech.

Nadrzędną jednostką podziału administracyjnego jest region (tu: Trydent-Górna Adyga), a podrzędną jest gmina.Liczba gmin w prowincji: 223


Pellizzano is a comune (municipality) in the province of Trento in the Italian region Trentino-Alto Adige/Südtirol, located about 40 km northwest of Trento. As of 31 December 2004, it had a population of 781 and an area of 39.9 km².[1]

Pellizzano borders the following municipalities: Rabbi, Peio, Mezzana, Vermiglio, Ossana and Pinzolo.


Pellizzano to miejscowość i gmina we Włoszech, w regionie Trydent-Górna Adyga, w prowincji Trydent.

Wg danych na rok 2004 gminę zamieszkuje 795 osób, 20,4 os./km².

Text und Karte: Wikipedia

Pellizzano liegt zwischen Male und Vermiglio (wiehe Karte oben).


Montag, 22. Februar 2010

"Das verborgene Geheimnis einer Melodie entdecken"


WDR3, Musikfeature, Sonntag, 21.02.10 um 15:05 – 16:00 Uhr


Ketil Bjørnstad – norwegischer Pianist, Komponist und Autor

Der Norweger Ketil Bjørnstad ist ein kreatives Multitalent: Jazz- und Klassikpianist, Komponist, Musik- und Literaturkritiker, Übersetzer und Autor. Über 50 Alben hat er seit 1972 veröffentlicht - darunter Filmmusik für Jean Luc Godard. Und er hat mehr als 20 Bücher geschrieben. In die letzten zwei Bände fließt auch seine Erfahrung als junger klassischer Musiker ein. Er ist ein Grenzgänger, der Thelonious Monk, Franz Schubert, Joni Mitchell, J.S. Bach und den frühen Miles Davis als seine musikalischen Vorbilder bezeichnet.

Bjørnstad absolvierte die Ausbildung zum klassischen Pianisten und debütierte als Sechszehnjähriger mit Bartóks drittem Klavierkonzert. Fünf Jahre später verabschiedet er sich von der Karriere als klassischer Konzertpianist. Er möchte improvisierend neue Klänge erkunden. Weltweit bekannt machte ihn der „Wassermusik-Zyklus“: in Aufnahmen wie „The Sea“ oder „The River“, erkunden Bjørnstad und sein Quartett musikalisch die Energie des Meeres und der Flüsse.

Heute gilt der 57-Jährige als ein Musiker, der als Solist und als Ensemble-Mitglied in den unterschiedlichsten Formationen neue Klanglandschaften verdichtet zu einer intimen Poesie zwischen Jazz und Klassik.


Informationen und Hörprobe unter:

http://www.wdr3.de/musikfeature/details/artikel/das-verborgene-geheimnis-einer-melodie-entdecken.html

The River
(1997, ECM/Universal 531.170.2)

Oft sind es gerade die stillen und unscheinbaren Aufnahmen, die am nachhaltigsten wirken. Auf »THE RIVER« – einer weiteren Folge seines Wasser-Zyklus – tat sich Bjørnstad nur mit Cellist David Darling zusammen, während er doch ansonsten meist noch Gitarrist Terje Rypdal und Trommler Jon Christensen in sein Ensemble holt.

Bjørnstads Konzeptalben über Wasser, von denen »THE RIVER« weder das erste noch das letzte war, präsentieren sich als klangmalerische Bilder mit perfekt gewähltem Thema: Sie zeigen nur unmerkliche Veränderungen und stellen das langsame Dahintreiben mit beispielloser Effizienz dar – kein Ton ist hier zuviel. Hinzu kommt, dass sich der fließende Charakter des Cello und der tröpfelnde Anschlag des Flügels ideal ergänzen: eine klug gewählte Besetzung ... und eine schwerelose Platte zum Eintauchen und Treibenlassen; irgendwo zwischen der pianistischen Brillanz von Keith Jarrett und der Klangmalerei von Paul Winter.


The Sea II
(1998, ECM/Universal 537.341-2)

Das nasse Element lässt Bjørnstad nicht mehr los. Nicht mehr ganz so eindringlich und klangbildnerisch, dafür mit einer Traum-Mannschaft brandet »THE SEA II« heran: Cellist David Darling addiert eine kontemplative, ja meditative Komponente, und der große Jon Christensen, Meister der Beckenarbeit, zeichnet sensibel die Gezeiten des Wassers nach. Terje Rypdal bleibt meist im Hintergrund, doch wenn er an die Saiten gebeten wird, beschwört er dramatische Wechsel und die unkontrollierbare Gewalt des Wassers.

Die Kompositionen wirken insgesamt nicht mehr so schlüssig wie sonst bei diesem melodisch denkenden Pianisten üblich, was aber auch am Konzept der Band liegt. Improvisation spielt eine zentrale Rolle; eine feste oder wenigstens erkennbare Metrik findet man kaum. Wie auch – bei Wasser?

Informationen über diese und weitere Alben unter:

http://www.nordische-musik.de/musiker.php?id_musiker=9

Samstag, 20. Februar 2010

Wenn es Winter wird
















Seht meine lieben Bäume an,
Wie sie so herrlich stehen,
Auf allen Zweigen angetan
Mit Reifen wunderschön!

Matthias Claudius

Donnerstag, 18. Februar 2010

Wieder Morozovka





Historic background of the Resort “Morozovka”

First historic mentioning of the farmstead Morozovka, former Lyalovo, goes back to the XVI-th century, when it belonged to Prince Seen Starodubsky. Later was bought by the boyar Romodanovsky, one of the team-mates of Peter the Great. The farmstead got its modern name in 1906 after its acquisition by N.D. Morozov, nephew of the famous Russian manufacturer Savva Morozov. A new owner replaced an old mansion house with a huge wooden villa designed in the Modern style that he had bought at a show in Paris.

The farmstead is distinguished by its park that was laid subject to the design developed by Regel, Director of the Botanical Garden of Moscow State University. About 60 sbeies of rare trees and brushwood have been preserved in the park till present time.

In 1941 the main building was burnt in the battle of Moscow. The palatine and park ensemble was re-edified in 1953. Outstanding architects and artists of that time took part in the construction of the main building that was designed in the postwar “retre” style. During many years the farmstead main building was used as a place for receptions of heads of foreign states governments.

In 1994 the main building was totally renovated by the Russian joint stock company Gazprom.

Today Morozovka is a resort of the OAO “Gazprom”. It is very popular among its employees and guests. A person that has at least once visited Morozovka will never forget this picturesque place and inimitable beauty of the North Western suburban of Moscow.

Sonntag, 14. Februar 2010

Buchtipps zum Valentinstag




Wenn die Liebe dich ruft, so folge ihr,
auch wenn ihre Wege schwer und steil sind.
Und wenn ihre Flügel dich umfassen,
gib ihr nach, auch wenn das Schwert
in ihrem Gefieder versteckt
dich verwunden kann.
Und wenn sie zu dir spricht, glaube ihr,
auch wenn ihre Stimme deine Träume zerstört,
wie der Nordwind den Garten verwüstet.


Denn so, wie die Liebe dich krönt,
so kann sie dich auch kreuzigen.
So wie sie dein Wachstum begünstigt,
so ist sie auch für dein Beschneiden.
So wie sie emporsteigt in deine Höhe
und deine zartesten Äste liebkost,
die in der Sonne zittern,
so wird sie hinabsteigen in deine Wurzeln
und sie erschüttern,
während sie die Erde festhalten.

Aus: Der Prophet von Khalil Gibran

Ist die Liebe wirklich so? Oder ist es nur eine weit verbreitete Vorstellung und Erwartung davon? Gibt es die Liebe überhaut? Ist sie nicht bloß erfunden worden? Was würde Epiktet dazu sagen?

Das Gedicht wurde vom David Schnarch zum Motto seines Buches „Die Psychologie sexueller Leidenschaft“ gewählt.

„Die Qualität der intimen Paarbeziehung – darum geht es David Schnarch... Er will die Potentiale in uns wecken, so dass wir Leben lang leidenschaftlich lieben können. (...) Dabei geht es Schnarch weniger um sexuelle Dysfunktionen, sondern um die emotionale Erfüllung in jeder Partnerschaft.“ Das soll noch geprüft werden ...


Und hier eine geprüfte Empfehlung:

Wolfgang Wickler, Uta Seibt "Männlich-Weiblich"


"Aber warum gibt es überhaupt zwei Geschlechter? Wie verlief ihre stammesgeschichtliche Entwicklung, und vor allem, warum verlief sie gerade in den uns heute bekannten Bahnen?

Diese und andere Fragen werden in dem Werk Männlich. Weiblich von den beiden Autoren Wolfgang Wickler und Uta Seibt auf spannende und allgemeinverständliche Weise diskutiert und beantwortet. (...) Diesem Prinzip, nicht nur die Geschichte des Menschen, sondern die aller Lebewesen zu betrachten, bleiben die beiden Autoren durchgehend treu und schaffen es so, ihre Darstellung des sexuellen Verhaltens und der Geschlechterrollen begreiflich zu machen und die wichtigsten Zusammenhänge zu erklären. (..) Diesem Prinzip, nicht nur die Geschichte des Menschen, sondern die aller Lebewesen zu betrachten, bleiben die beiden Autoren durchgehend treu und schaffen es so, ihre Darstellung des sexuellen Verhaltens und der Geschlechterrollen begreiflich zu machen und die wichtigsten Zusammenhänge zu erklären."

Jeder ist seines eigenen Glücks Schmied


Wie könnten die Sätze, die Epiktet als „die Summe der Weisheit“ (siehe Eintrag vom 11. Februar) bezeichnet, heute gelesen und verstanden werden?

Vielleicht so:

Es gibt Dinge, auf die wir keinen Einfluss haben, z.B. wer unsere Elften sind, ob wir gesund oder Krank sind, ob wir mehr oder weniger intelligent sind, wo sind wir zur Schule gegangen, wo sind wir aufgewachsen, ob und wie viele Geschwister wir haben, und so weiter.... alles das kann von uns nicht beeinflusst werden. Auch der Zufall und zufällige Begebenheiten und Begegnungen entziehen sich unserem Einfluss – z.B. welche Lehrer uns unterrichtet haben, wie sind die Menschen, die wir auf unseren Wegen begegnen. („wenn es den Göttern also beliebt, so mag's geschehen“). Epiktet sagt dazu auch:

„Einige Dinge sind in unserer Gewalt, andere nicht. In unserer Gewalt sind: Meinung, Trieb, Begierde, Widerwille: kurz: Alles, was unser eigenes Werk ist. – Nicht in unserer Gewalt sind: Leib, Vermögen, Ansehen, Aemter, kurz: Alles, was nicht unser eigenes Werk ist.“

Wir können auch nicht unsere Vergänglichkeit stoppen, das Älterwerden unseres Körpers, das „Verschleißen“, dem wir Tag für Tag umgesetzt sind. Wobwohl durch unsere Gedanken und Taten können wir die Geschwindigkeit diese Prozesse sehr negativ oder positiv beeinflussen – z.B. Rauchen, Alkohol, Schlafmangel, Sport, Ernährung, Selbstdisziplin. Wir sind auch den Schicksalsschlägern (wie z.b. der Tod eines lieben Menschen, Naturkatastrophen, Unfälle, Krankheiten), die uns Heimsuchen, hilflos ausgeliefert und so oft mit der Tatsache konfrontiert, dass ALLES vergeht – so auch das Schöne, ja, insbesondere auch das, was uns erfreut hat – es fängt schon mit dem Ende des Kindergartens an, dann die Grundschule, das Gymnasium, das Studium, der Urlaub, die unbeschwerte Jugend, das frei und ungebunden Sein, dann auch die Zeiten der Berufstätigkeit, die für viele von größer Bedeutung ist. Abschiede werden uns nicht erspart, selbst die Elternrolle ist vergänglich, da die Kinder wachsen und selbständig werden. Es ist nicht ganz einfach, das Loslassen zu lernen. Oft erleben wir auch, dass etwas, was wir uns in unseren Kopf gesetzt haben und so sehr wünschen, SO eben NICHT LAUFEN WILL, oder wenn wir die Folgen unseres Handelns nicht richtig bedacht haben und nun uns den Tatsachen stehen finden, die uns als schlecht erscheinen („Ich will euch folgen ohne Zögern; wollt' ich's nicht, Wär' ich ein Feigling; aber folgen müßt' ich doch.“ und „wer das Unvermeidliche mit Würde trägt“). Epiktet sagt dazu auch:

„Und die Dinge, welche in unserer Gewalt stehen, sind von Natur frei; sie können nicht verhindert, noch in Fesseln geschlagen werden. Die Dinge aber, welche nicht in unserer Gewalt stehen, sind schwach, und völlig abhängig; sie können verhindert und entfremdet werden.“

Wir brauchen uns aber nicht in Verzweiflung zu stürzen, nein! Wir haben die Möglichkeit, in jeder Lebenslage unsere Gedanken so zu lenken, dass wir auch in eben dieser Lage für uns ein Vorteil finden. Denn eben die eigenen Gedanken das einzige Gut ist, das uns tatsächlich und immer gehört. Und nicht nur die eigenen Gedanke sind unsere, es sind ebenso unsere Handlungen, unser Aktivität, unser Taten, die wir darauf richten sollen, uns gut zu tun. Denn, wie es heißt:

„Jeder ist seines eigenen Glücks Schmied“.
Und wenn uns der Hammer aus de Hand fällt, was ja auch passieren kann, dann müssen wir schauen, wie wir ihn möglichst schnell in die eigne Hände wieder bekommen (... können mich zwar töten, aber mir schaden, – das können sie nicht).

Epiktet sagt dazu auch:

„Wofern du nun Dinge, die von Natur völlig abhängig sind, für frei, und Fremdes für Eigenthum ansiehst, so vergiß nicht, daß du auf Hindernisse stoßen, in Trauer und Unruhe gerathen, und Götter und Menschen anklagen wirst. Wenn du aber nur, was wirklich dein ist, als dein Eigenthum betrachtest, das Fremde aber so, wie es ist, als Fremdes, so wird dir niemand je Zwang anthun, niemand wird dich hindern; du wirst keinen schelten, keinen anklagen, wirst nichts thun wider Willen, niemand wird dich kränken, du wirst keinen Feind haben, kurz: du wirst keinerlei Schaden leiden.“ und „Ein Herr über alles ist der, welcher die Macht hat, das, was er will, oder nicht will, anzuschaffen oder wegzuschaffen.“

Weiterhin gilt die Buch-Empfehlung: Epiktet „Wege zum glücklichen Handeln“

Samstag, 13. Februar 2010

WINTERLUST


von Robert Reinick (1805-1852)


Wohin man schaut, nur Schnee und Eis,

Der Himmel grau, die Erde weiß;

Hei, wie der Wind so lustig pfeift,

Hei, wie er in die Backen kneift,

Doch meint er’s mit den Leuten gut,

Erfrischt und stärkt, macht frohen Mut.

Ihr Stubenhocker, schämet euch,

Kommt nur heraus, tut es uns gleich.

Bei Wind und Schnee auf glatter Bahn,

Da hebt erst recht der Jubel an!


Donnerstag, 11. Februar 2010

Die Summe der Weisheit


Buch-Empfehlung: Epiktet „Wege zum glücklichen Handeln“





In allen Fällen müssen wir folgende Sätze in Bereitschaft halten:

So führe mich, o Zeus, und göttliches Geschick,

Wohin es mir von euch zu gehn verordnet ist.

Ich will euch folgen ohne Zögern; wollt' ich's nicht,

Wär' ich ein Feigling; aber folgen müßt' ich doch.

( aus dem Zeushymnus des Stoikers Kleanthes)

Und wer das Unvermeidliche mit Würde trägt,

Der heißt ein Philosoph uns, ja ein Theolog.

(aus dem Tragiker, Euripides)


Drum, Krito, wenn es den Göttern also beliebt, so mag's geschehen.

(aus dem Platonischen Kriton)


Anytus und Melitus können mich zwar töten, aber mir schaden, – das können sie nicht.

(aus der Platonischen Apologie)

Quelle: Epiktet's Handbüchlein der stoischen Moral

Siehe auch:

http://toiowo-lucilia.blogspot.com/2010/02/jeder-ist-seines-eigenen-glucks-schmied.html



Mittwoch, 10. Februar 2010

Joseph Haydn und der Humor in der Musik


Joseph Haydn (1732-1809)
Portrait by Thomas Hardy

Das Haydnjahr ist bereits vorbei (es war das Jahr 2009 – zweihundert Jahre nach seinem Tod am 31. Mai 1809) dennoch der Vortrag „Joseph Haydn und der Humor in der Musik” vom Professor Dr. Wolfram Steinbeck (Musikwissenschaft, Universität zu Köln) mit sehr zutreffend ausgewählten und wunderbar dargestellten Klangbeispielen (siehe unten) war besonderes wert, gehört zu werden. Er öffnet die Augen – oder viel mehr die Ohren (und nicht zuletzt mit dabei das Denken oder Nachdenken beim Hören) – für die Musik des „musikalischen Spaßmachers“. Neben Beethoven, dem Grandiosen, und Mozart, dem Himmlischen, scheinen Haydn und seine Vorstellungen über eigene Werke viel bescheidener auszufallen. Dennoch – gerade seine Musik war dazu gedacht, die Zuhörer intellektuell herauszufordern, den feinen Humor zu entdecken und über die „musikalischen Zumutungen“ und ihre Ertappung vergnügt zu schmunzeln. Denn das Wort „Witz“ als Begriff beinhaltet nicht nur „Scherz“, und „lachen“ alleine, sondern kann noch vielmehr über den Geist, über den Verstand berichten.

Vielleicht weil „Papa Haydn“, wie Schiller, meinen könnte:

„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“?

Klangbeispiele:

  • 1. Satz aus der Sinfonie Nr. 96
  • 2. Satz - „mit dem Paukenschlag“ - aus der Sinfonie Nr. 94 (Surprise Symphony)
  • 3. Satz aus der Sinfonie Nr. 104 – das „hinkende“ Menuett
  • 4. Satz (Rondo) aus der Sinfonie Nr. 102

Übrigens, wie man in Wikipedia lesen kann:

“For years the nickname 'Papa Haydn' has characterized the composer. Used by his own musicians and others as a tribute of affection and respect, the expression increasingly took on misleading connotations, and came to signify a benevolent but bewigged and old-fashioned classic. The recent revival of interest in Haydn's music has made plain that the traditional picture had become a caricature, and that it gave a false impression of richness and diversity of his development as a composer.“

However, since materials of music education still tend to reflect 19th century sources, the term is well known to the musical public.

This little rhyme goes with the first bars of the Surprise Symphony:

Papa Haydn's dead and gone

but his memory lingers on.

When his heart was filled with bliss

he wrote merry tunes like this.”


Sonntag, 7. Februar 2010

Gesundheit - Zdrowie

Dichter und Poet Jan Kochanowski



"Nicht was die Dinge objektiv und wirklich sind, sondern was sie für uns, in unserer Auffassung, sind, macht uns glücklich oder unglücklich: Dies eben besagt Epiktets „es verwirren den Menschen nicht Dinge, sondern Meinungen über Dinge“ (commovent homines non res, sed de rebus opiniones). Überhaupt aber beruhen neun Zehntel unseres Glückes allein auf der Gesundheit. (...) Hieraus aber folgt, dass die Größte aller Torheiten ist, seine Gesundheit aufzuopfern, für was es auch sei, für Erwerb, für Beförderung, für Gelehrsamkeit, für Ruhm, geschweige für Wollust und flüchtige Genüsse: vielmehr soll man ihr alles nachsetzten."


Arthur Schopenhauer – Aphorismen zur Lebensweisheit


Fraszka „Na Zdrowie” von Jan Kochanowski

Szlachetne zdrowie,
Nikt się nie dowie,
Jako smakujesz,
Aż się zepsujesz.

Tam człowiek prawie
Widzi na jawie
I sam to powie,
Że nic nad zdrowie
Ani lepszego,
Ani droższego;
Bo dobre mienie,
Perły, kamienie,
Także wiek młody
I dar urody,
Miejsca wysokie,
Władze szerokie
Dobre są, ale -
Gdy zdrowie wcale

Gdzie nie masz siły,
I świat nie miły.


Klejnocie drogi,
Mój dom ubogi
Oddany tobie
Ulubuj sobie !


Jan Kochanowski (* 1530 bei Radom; † 22. August 1584 in Lublin) war einer der bedeutendsten polnischen Dichter und Poeten des 16. Jahrhunderts.

(http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Kochanowski)


Freitag, 5. Februar 2010

Meeresstille und glückliche Fahrt


Meeresstille
Tiefe stille herrscht im Wasser,
Ohne Regung ruht das Meer,
Und bekümmert sich der Schiffer
Glatte Fläche rings umher.
Keine Luft von keiner Seite!
Todesstille fürchterlich!
In der ungeheuren Weite
Reget keine Welle sich.

Glückliche Fahrt
Die Nebel zerreißen,
Der Himmel ist helle,
Und Äolus löset
Das ängstliche Band.
Es säuseln die Winde,
Es rührt sich der Schiffer.
Geschwinde! Geschwinde!
Es teilt sich die Welle,
Es naht sich die Ferne;
Schon seh' ich das Land!

von Johann Wolfgang von Goethe

Felix Mendelssohn-Bartholdy - Meeresstille und glückliche Überfahrt,
Wolfgang Amadeus Mozart - Hornkonzert Nr.3,
Pjotr Iljitsch Tschaikowski - Sinfonie Nr. 4, f-moll.


Hofgarten Orchester – Universität Bonn

Dirigent:- Prof. Gottfried Engels

Horn – Ulrich Sulser

Besonders schön: Mendelssohn - Meeresstille aus - Meeresstille und glückliche Überfahrt und der zweite Satz der Sinfonie von Tschaikowski Andante in modo di canzona. Wie der Komponist selbst schrieb:

„Der zweite Satz zeigt ein Leid in einem andern Stadium. Es ist jenes melancholische Gefühl, das einen umschwebt, wenn man des Abends allein zu Hause ist...“



Donnerstag, 4. Februar 2010

Tugend und Weisheit






"Tugend ist, das Laster zu fliehen, und Weisheit heißt zuerst, der Dummheit zu entbehren."

Horaz, Briefe I, I, 41f

(Original lat.: "Virtus est vitium fugere et sapientia prima stultitia caruisse.")

Mittwoch, 3. Februar 2010

Präsident oder Ministerpräsident


"Polens Ministerpräsident hält Regierungsamt für wichtiger

ul. WARSCHAU, 28. Januar. Nach langem Zögern hat der polnische Ministerpräsident Tusk am Donnerstag mitgeteilt, dass er zur Präsidentenwahl im Herbst nicht antreten wird. Stattdessen will er bis zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 2011 die Regierung führen. "Die Regierung muss wie ein Fels sein, stabil wie ein Fundament", sagte er auf einer Pressekonferenz in Warschau. "Deshalb möchte ich nicht Präsident werden." Er wolle an keinem Wettbewerb teilnehmen, dessen Ziel "der Präsidentenpalast und die Ehre sind", sondern an "der Schlacht, deren Ziel der Zivilisationsfortschritt ist". Deshalb ziehe es ihn nicht ins Amt des Staatsoberhauptes. Um seinen "Plan" für Polen durchzuführen, brauche er "Kraft, Effizienz und Werkzeuge" - und die lägen nun einmal "bei der Regierung".

Tusk beendet mit seiner Entscheidung Spekulationen, die seit Monaten anhalten. Ausgangspunkt der Überlegungen war die strukturelle Blockade des politischen Systems in Polen. Tusks liberalkonservative Regierung sieht sich durch den nationalkonservativen Präsidenten Lech Kaczynski, der selbst wenig Gestaltungsmacht hat, aber jedes Gesetz durch sein Veto stoppen kann, an wichtigen Reformvorhaben gehindert. Deshalb hatte Tusk seit seinem Amtsantritt 2007 immer wieder gefordert, die Verfassung zu ändern. Er ließ dabei offen, ob man ein "Kanzlersystem" mit starkem Regierungschef wie in Deutschland anstreben solle oder eine Präsidialverfassung französischen Typs. Wichtig sei nur der Grundsatz: "Wer gewinnt, regiert."

Allerdings hat Tusk die Zweidrittelmehrheit im Parlament, die für eine Verfassungsänderung nötig wäre, nie erreichen können. Die nationalkonservative Partei Kaczynskis hatte zwar selbst immer einen "starken Präsidenten" verlangt, aber da Tusk trotz sinkender Umfragewerte nach wie vor keinen ernsthaften Konkurrenten hat, fürchtete sie, der Grundsatz "Wer gewinnt, regiert" werde zuletzt so oder so ihm zugutekommen. Daher konnte die Blockade nicht überwunden werden. Tusk hat daraus jetzt die Konsequenzen gezogen. Da eine Reform nicht in Aussicht ist, will er die tendenziell stärkere Position behalten. Zugleich soll ein anderer Politiker der "Bürgerplattform" Kaczynski im Herbst aus dem Amt drängen. Die Führungsblockade soll damit dadurch gelöst werden, dass die Spitzenpositionen durch Personen aus demselben politischen Lager besetzt werden. ..."


Ausschitte aus dem Artikel "Tusk will nicht Präsident werden"

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.01.2010, Nr. 24, S. 5