Erasmus (Desiderius) von Rotterdam (* 27. Oktober 1465 [oder 1469] in Rotterdam; † 12. Juli 1536 in Basel) war ein bedeutender Gelehrter des europäischen Humanismus. Er war Theologe, Philosoph, Philologe und Autor zahlreicher Bücher.
Als kritischer Denker seiner Zeit zählte Erasmus zu den Wegbereitern der europäischen Aufklärung und wurde gleichermaßen von Spinoza, Rousseau, Voltaire, Kant, Goethe, Schopenhauer und Nietzsche geachtet. Stefan Zweig würdigte ihn in seiner Erasmus-Hommage:
Er war geboren als eine bindende oder, um mit Goethe zu sprechen, der ihm ähnlich war in der Ablehnung alles Extremen, eine „kommunikative Natur“. Jede gewaltsame Umwälzung, jeder „tumultus“, jeder trübe Massenzank widerstrebte für sein Gefühl dem klaren Wesen der Weltvernunft, der er als treuer und stiller Bote sich verpflichtet fühlte, und insbesondere der Krieg schien ihm, weil die größte und gewalttätigste Form der Austragung inneren Gegensatzes, unvereinbar mit einer moralisch denkenden Menschheit. Die seltene Kunst, Konflikte abzuschwächen durch gütiges Begreifen, Dumpfes zu klären, Verworrenes zu schlichten, Zerrissenes neu zu verweben und dem Abgesonderten höheren gemeinsamen Bezug zu geben, war die eigentliche Kraft seines geduldigen Genies, und mit Dankbarkeit nannten die Zeitgenossen diesen vielfach wirkenden Willen zur Verständigung schlechthin: „das Erasmische“!
Encomium Moriae, zu dt. Lob der Torheit (oder Narrheit) ist der Titel eines seiner bekanntesten Werke. Das Werk ist auch als "Laus stultitiae" bekannt.
„Es tut halt so sauwohl, keinen Verstand zu haben, dass die Sterblichen um Erlösung von allen möglichen Nöten lieber bitten, als um Befreiung von der Torheit.“
Quelle: Wikipedia;
Text des Werkes verfügbar unter:
http://www.pinselpark.org/philosophie/e/erasmus/torheit/torheit_01.html
Fünfhundert Jahre nachdem Erasmus mit “Lob der Torheit” eines der einflussreichsten Bücher der Geschichte schrieb, präsentiert das Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam die groß angelegte Ausstellung „Bilder von Erasmus“. Vom 8. November 2008 bis zum 8. Februar 2009 wird die Frage beantwortet, warum man seinen Namen auch heute noch kennt. Exklusiv für die Schau hat der Louvre in Paris in einer seltenen Ausnahme das stolze Erasmus-Porträt von Hans Holbein dem Jüngeren ausgeliehen. Andere Werke aus u. a. New York, Madrid und London vervollständigen die Kollektion.
Schlagwörter wie Lehre und Erziehung, Krieg und Frieden sowie Kirche und Kunst werden in der Ausstellung anhand von Gemälden aus der Zeit erläutert. Porträts und persönliche Gegenstände zeigen den Mann hinter den Idealen. Die Zeichnungen, Gemälde und Kupferstiche spiegeln sehr deutlich das Gedankengut des Humanisten wieder und zeigen seinen Einfluss auf Kunst und Gesellschaft. „Bilder von Erasmus“ vereint Porträts, die von den besten Künstlern seiner Zeit stammen: Quinten Massys, Hans Holbein dem Jüngeren und Albrecht Dürer.
Quelle: http://www.herrenzimmer.de/547.html
Fremdenverkehrsamt Niederlande bittet eine Reise zu der Ausstellung an; unter:
http://www.reisen-in-die-geschichte.de/prg/090207_rot.htm
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