Mittwoch, 10. Dezember 2008

Olivier Messiaen, Vogelstimmen

"Ich bin besonders den Farben zugewandt, und in unserer Zeit ist die Musik, sogar sehr schöne Musik, entweder schwarz, weiß oder grau, aber nicht farbig."


Olivier Eugène Prosper Charles Messiaen
10.12.1908 - 27.04.1992

Er hat das Unmögliche gedacht und damit ein musikalisches Werk von einzigartiger Größe und Vielfalt geschaffen. Olivier Messiaen ließ in seiner Musik Vogelstimmen und indische Rhythmen erklingen, er integrierte den süßen Klang der elektronischen Ondes Martenot in seine Orchesterstücke und versuchte die Unendlichkeit des Sternenhimmels musikalisch einzufangen.

Messiaen hat daraus seinen ganz unverwechselbaren Stil kreiert. Vom "Quatuor pour la fin du temps" und der "Turangalîla-Symphonie" über die großen Klavier-, Orgel- und Orchesterwerke bis hin zu seiner monumentalen Oper "Saint François d'Assise" sind fast alle Werke Messiaens zu Klassikern der Moderne geworden, die im Konzertsaal ebenso heimisch sind wie in den Diskographien.

Außerdem war Messiaen ein gesuchter Lehrer, und einige der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts waren seine Schüler, etwa Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis.


Interessantes auch unter: http://theodor-frey.de/messiaen.htm

Vogelstimmen

Der Warnruf der Amseln ist angeboren, und Bussarde als Nicht-Singvögel haben ein sehr begrenztes Repertoire von Lauten zur Verfügung. Neue Töne wird man in dieser speziellen Anordnung also nicht vernehmen können.

Das steht auf den ersten Blick im krassen Widerspruch zur Behauptung des Komponisten und hochbegabten Hobby-Ornithologen Olivier Messiaen (1908 bis 1992), nach der Vögel nicht nur die größten Musiker unseres Planeten sind, sondern auch Komponisten und damit schaffende Künstler.

Doch Messiaen, der am kommenden Mittwoch 100 Jahre alt geworden wäre, ist keineswegs der Erste, der den Vögeln einen bedeutenden Platz in der menschlichen Kunst einräumt und sie als unsere Vorbilder oder sogar Lehrer bezeichnet. Der griechische Philosoph Demokrit glaubte, wir hätten das Singen dem Schwan und der Nachtigall abgelauscht, moderne Komponisten wie Heinz Tiessen haben mit Entschiedenheit das Kompositionstalent von Singvögeln hervorgehoben. Und Messiaens Zeitgenosse Gottfried Benn behauptete gar, dass es Schwalben waren, die ihm den Rhythmus und die Themen seiner Lyrik vorgesungen hätten.

Text: FAZ

http://www.faz.net/s/Rub80665A3C1FA14FB9967DBF46652868E9/Doc~E904F5FFCA631484287529F0082BF84E2~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Vogelstimmen (Pirol, Teichrohrsänger, Rotkehlchen, Mäusebussard, Brachvogel, Amsel) kann man sich auch anhören unter:


http://www.faz.net/s/Rub80665A3C1FA14FB9967DBF46652868E9/Doc~E904F5FFCA631484287529F0082BF84E2~ATpl~Ecommon~SMed.html#75A4953FEBE54DF1A68DEBF6E0D576C2

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