WIRTSCHAFTSBÜCHER
Acht Gebote der Finanzkunst
Ein Buch über den deutschen Börsenpionier Hermann Zickert
"Arbeiten Sie mit Ihrem Kapital! Streben Sie nach Rente, nicht nach Kursgewinn! Kaufen Sie nur marktgängige Sachen! Lassen Sie sich nicht durch Versprechungen blenden! Prüfen Sie, bevor Sie kaufen! Fragen Sie nicht den Bankier um Rat! Versäumen Sie nicht rechtzeitigen Verkauf! Machen Sie keine Bankschulden!"
Kapitalanlage ist keine Geheimwissenschaft, wenn sie nach vernünftigen Regeln betrieben wird. Das war die Ansicht des längst vergessenen deutschen Börsenpioniers Hermann Zickert (1885 bis 1954). Ihm hat der liechtensteinische Bankmanager Karlheinz Heeb ein schmuckes Buch gewidmet, für das Heinz Brestel kurz vor seinem Tode noch ein Nachwort beisteuerte.
Der promovierte Ökonom hatte nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin eine Karriere als Wirtschaftsjournalist begonnen und sich auf Finanzthemen spezialisiert. Daneben gründete er 1923 den ersten deutschen Investmentclub, in dem sich eine vierstellige Zahl von Anlegern versammelte. 1924 veröffentlichte er das - in Heebs Werk nachgedruckte - Buch "Die acht Gebote der Finanzkunst. Alles, was jeder wissen muss, der ein Vermögen erwerben oder vermehren will." Zickert war auch ein Pionier auf dem Gebiet der Finanzanalyse.
1931 zog Zickert nach Liechtenstein um, von wo aus er seinen Wirtschafts- und Börsenbrief "Spiegel der Wirtschaft" an Leser in mehreren Ländern versandte. Kapitalanlage war ihm nicht kurzfristige Spekulationen, sondern langfristige Vermögensmehrung.
gb.
Karlheinz Heeb: Hermann Zickert. Der deutsche Börsenpionier.
Finanz Buch Verlag. München 2009. 288 Seiten. 39,90 Euro
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.07.2009, Nr. 171, S. 10
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