"Das Gehirn und seine Freiheit
27.01.2011 19:30 bis 21:00
Konsequenzen der Hirnforschung für unser Selbstbild Vortrag von Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, Institut für Hirnforschung, Universität Bremen
Niemand ist frei. Nicht wenigen sträuben sich bei dieser Annahme die Nackenhaare. Schließlich entscheiden wir jeden Morgen eigenständig, ob wir aufstehen wollen oder nicht, was wir frühstücken und wen wir treffen – so glauben wir zumindest. Doch Hirnforscher kratzen seit Jahren an dieser Selbstgewissheit: Der freie Wille sei nicht mehr als eine Illusion.
Eine der deutlichsten kritischen Stimmen dieser Diskussion ist Gerhard Roth. Der promovierte Philosoph und Doktor der Biologie zieht in seinem Vortrag im Rahmen der Reihe „Weltwissen: Das Gehirn“ Konsequenzen aus den Erkenntnissen der Neurowissenschaft. Mit seinen Thesen verabschiedet Roth die bisherige Annahme eines freien Willens. Stattdessen beleuchtet er, inwiefern menschliches Denken, Fühlen und Handeln durch Gene, Entwicklung und Umwelt festgelegt sind.
Auch die weitreichenden Folgen für unser Rechtssystem werden diskutieren: Da unsere Vorstellungen von Schuld und Verantwortung bisher einen freien Willen voraussetzen, plädiert der Vortrag für eine Veränderung dieser Begriffe und einen anderen Umgang mit Straftätern. Das anschließende Publikumsgespräch bietet die seltene Möglichkeit, Fragen zu stellen und vis-a-vis mit Herrn Roth zu diskutieren"
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