Mittwoch, 3. Dezember 2008

China. Erinnerung und Identität

"Podiumsdiskussion im Rahmen des Diskussionsforums Geisteswissenschaft im Dialog, eines gemeinsamen Projekts der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Leibniz-Gemeinschaft.

China - in unserer Vorstellung scheint dieses Land auseinander zu fallen: Bilder einer jahrtausendealten, reichen Kultur und Bilder einer hypermodernen Gegenwart, ländlicher Armut und eines mehr als umstrittenen politischen Zugriffs treten, scheinbar unvermittelt, nebeneinander.

Gerade vor dem Hintergrund einer rasanten wirtschaftlichen und sozialen, von vielen Widersprüchen geprägten Entwicklung wird aber die Frage nach der eigenen Identität im globalen Zusammenhang in der chinesischen Gesellschaft brisant. Und für sie spielt die Integration von Vergangenheit und Gegenwart, der Umgang mit der Erinnerung, eine entscheidende Rolle.

Welchen Zugang zur chinesischen Kultur erschließt die Auseinandersetzung mit verschiedenen Epochen ihrer Vergangenheit, mit ihren Schätzen, mit den Brüchen und Widersprüchen in ihrer Entwicklung? Und was sagt der Umgang mit Kulturgut in China, mit seiner Erforschung und Bewahrung, über die Prozesse aus, in denen gegenwärtig Identität in China verhandelt wird? Wenn "Erinnerungspolitik" immer zugleich auch "Identitätspolitik" ist - durch welche Faktoren wird sie im zeitgenössischen China bestimmt? Welche Rolle spielen hier internationale Kooperationen?

Ausgehend von einem Forschungsprojekt zu "Buddhistischen Steinschriften in China" und einer deutsch-chinesischen Kooperation beim Kulturgüterschutz in Xi'an soll in dieser Diskussion der spannungsreiche Bogen von der Vergangenheit Chinas in seine Gegenwart geschlagen werden. Dazu laden wir Sie herzlich ein!

Es diskutieren:
- Prof. Dr. Lothar Ledderose (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberger Akademie der Wissenschaften),
- Univ.-Doz. Dr. Falko Daim (Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Österreichische Akademie der Wissenschaften) sowie
- Prof. Dr. Michael Lackner (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg).

Die Moderation hat Jari Grosse-Ruyken (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).

Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe Geisteswissenschaft im Dialog statt. Geisteswissenschaft im Dialog ist ein gemeinsames Projekt der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Leibniz-Gemeinschaft und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Schirmherrin ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan. Die Veranstaltungsreihe ist eingebunden in die Initiative Wissenschaft im Dialog."

Text: http://idw-online.de/pages/en/event25383

Fand heute im Kunstmuseum Bonn statt, es war interessant, obwohl relativ wenig informativ.

1 Kommentar:

Doleys hat gesagt…

- China könnte von Japan lernen - Demokratisierung, unabhängiges Rechtssystem, starke Alltagstraditionen, Eigentumssicherung - aber jeder findet selbst den Weg, den er geht (Juvenal?).