FAZ 10.9.09
Dank an Dr. Ludwig Lindner für seinen Brief am 14. August, in dem er zwölf Irrtümer von Jürgen Trittin in dessen F.A.Z.-Artikel vom 16. Juli korrigiert. Dazu hatte bereits Stefan Dietrich in der F.A.Z. vom 24. Juli beigetragen, als über die internationale Definition von Betriebsstörung und Störfall von Kernkraftwerken hingewiesen wurde. Die Bewertung erfolgt nach der sogenannten Ines-Skala der Internationalen Atomenergiebehörde. Nach dieser Ines-Skala (International Nuclear Event Scala) unterscheidet man insgesamt acht Stufen, nach denen man Vorfälle in Kernkraftwerken an das Amt für Strahlenschutz (BfS) melden muss, eine Behörde des Umweltministers. Die normalen Betriebsstörungen, wie sie bei technischen Anlagen üblich sind und die kein nukleares Gefahrenpotential beinhalten, werden in die unterste Stufe, nämlich in Stufe nNull, eingeordnet. Wenn Abweichungen vom Normalbetrieb auftreten, spricht man von Stufe 1 - in Deutschland bisher erst dreimal passiert! Wenn diese Ereignisse mit Kontamination von nuklearer Strahlung für das Personal auftreten, wird dies als Störfall in die Ines-Skala Stufe 2 eingeordnet und für die Umgebung in Stufe 3, das dann eine eventuelle Abschaltung des Kernreaktors erfordert. Bei Stufe 0 und 1 spricht man also von Betriebsstörung und ab der Stufe 2 von Störfall bis zur Explosion mit Stufe 7. Diese Definitionen werden nun von zahlreichen sogenannten Experten bis zum Ex-Umweltminister Trittin und amtierenden Minister Gabriel - unbewusst oder bewusst - verwechselt, so dass Hunderte von durchaus üblichen Betriebsstörungen zu angeblichen Störfällen umgewandelt wurden, um Angst zu erzeugen und um Politik gegen die sogenannte "Atomlobby" zu betreiben!
Wenn man diese Praktiken der Volksverdummung mit den Bewertungen der Ines-Skala einordnet, kann man vergleichbar sagen, diese Aussagen von normalen Politikern sind als "Betriebsstörung" der Öffentlichkeit anzusehen, insbesondere in Zeiten von Wahlkämpfen. Wenn aber diese Methoden von Personen mit größerer Verantwortung wie von einem Ex-Minister oder einem amtierenden Bundesminister, gleichgültig von welcher Partei, praktiziert werden, die ja eine unbestreitbare "Kontamination" und Vergiftung der Öffentlichkeit beinhalten (und sicherlich auch erzielen sollen), dann sollte man diesen Betrieb schleunigst abschalten. Dies sind "Störfälle" analog zur Ines-Skala mit mehreren schweren Ausfällen, die analog zur Stilllegung des Betriebes beziehungsweise des Ministeriums führen müssen. Die deutsche Industrie braucht eine einheitliche Stimme mit Sachverstand für ein energiepolitisches Konzept zur Stromproduktion, auch international, nämlich das für Energiepolitik zuständige Wirtschaftsministerium..
DR.-ING. JÖRG KREKEL, ESSEN
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